Gärten des Bayreuther Rokoko
		Am Musenhof der Bayreuther Markgrafen entstanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Gartenanlagen
		von europäischem Rang. Markgräfin Wilhelmine, Schwester des Preußenkönigs Friedrichs des Großen, schuf in
		der Nähe der kleinen Residenzstadt Bayreuth herausragende Parkanlagen, wie die Eremitage und den
		Felsengarten Sanspareil.
		
		Ergänzt werden diese beiden Schöpfungen der Gartenkunst durch den Schlosspark Fantaisie, ebenfalls vor den Toren der Stadt gelegen.
		

Eremitage
			Spätbarocke Repräsentation und intime Zurückgezogenheit sind die beiden Extreme der Bayreuther
			Eremitage. Sie war allerdings kein Ort der religiösen, inneren Einkehr, sondern diente dazu, sich
			zeitweise vom streng reglementierten, höfischen Zeremoniell in ein „einfaches Landleben“ zurückzuziehen.
			
			Die prachtvolle Orangerie mit ihren kunstvollen Wasserspielen zeigt aber, dass man hierbei nicht auf
			machtvolles Repräsentieren und höfische Eleganz verzichten wollte.
			
			Die Ansammlung künstlicher Ruinen im Park verkörpert das Bemühen um einen eigenen Gartenkunststil.
			Besonders hervorzuheben ist das Ruinentheater, das detailliert von der kunstsinnigen Markgräfin selbst
			geplant wurde. Sein monumentaler Charakter beeindruckt auch heute noch. 
			
			Das gesamte Sinnenspektrum des Rokoko ist spür- und erlebbar. Lichtreflexe, hervorgerufen durch die
			Wasserspiele der Grotten, versetzen den Besucher in Verbindung mit den ornamental und bunt gestalteten
			Flächen vor der glitzernden Orangerie in eine heitere und ausgelassene Stimmung. Kontrastierend dazu
			wirkt die so beabsichtigte Ruinenarchitektur des Parks drückend auf den Besucher und sollte ihn an
			seine Vergänglichkeit, an seine nur vorübergehende Anwesenheit auf Erden, erinnern. Dieses
			Spannungsfeld der Gefühle bedarf während der Führung einer eingehenden Betrachtung.
			
			Nur Gruppenführungen nach Vereinbarung (ganzjährig möglich)
			Wasserspiele nur während des Sommerhalbjahrs
		
| Führung (2h) | 150,-€ inkl. MWSt | 
			Kombinierbar mit Führungen durch die anderen Anlagen des Bayreuther Rokoko.
			
				Buchung und Kontakt	
			

Sanspareil
			Die Entdeckung dieser im Wald gelegenen Felsenlandschaft soll ein Mitglied einer höfischen
			Jagdgesellschaft zu dem Ausruf „C’est sans pareil!“ – „Das ist ohnegleichen!“ - veranlasst haben.
			
			Das Augenmerk der Bayreuther Markgräfin Wilhelmine war fortan auf diese bizarre Landschaft gerichtet.
			In kurzer Zeit schuf sie hier eine sehr eigenwillige Anlage. Sanspareil kann durchaus zum seltenen
			Typus eines Felsenparks in der Gartenkunst gerechnet werden.
			
			In den von Wald umgebenen mächtigen Felsformationen sah sie im Meer liegende Inseln.
			
			Sie verlegte die Handlungsorte eines Romans hierher, in dem Telemach auf einer Irrfahrt durch die
			griechische Insellandschaft nach seinem Vater Odysseus sucht und dabei viele Abenteuer zu bestehen
			hatte. Das Zusammenspiel mit diesem literarischen Programm erhöht noch die besondere Bedeutung dieser
			Parkanlage.
			
			Neben diesem programmatischen Schwerpunkt hält der Park aber auch typisch kapriziöse Bestandteile
			des Rokoko parat. Erleben Sie, wie ein Baum aus dem fremdartigen, morgenländischen Bau herauswächst.
			Oder vollziehen Sie nach, wie die höfische Gesellschaft in ihren prächtigen Gewändern im Hühnerloch
			über einen engen Felsen rutschen musste. Staunen Sie über das nahezu unsichtbare, im Wald gelegene,
			weltweit einzigartige Ruinentheater, das nur in der Bayreuther Eremitage noch einmal wiederzufinden ist.
			
			Nur Gruppenführungen nach Vereinbarung (ganzjährig möglich)
		
| Führung (2h) | 150,-€ inkl. MWSt | 
			Kombinierbar mit Führungen durch die anderen Anlagen des Bayreuther Rokoko.
			
				Buchung und Kontakt	
			

Fantaisie
			Der Schlosspark Fantaisie, in Donndorf/Eckersdorf nahe Bayreuth gelegen, entstand als letzte der drei
			bedeutenden Bayreuther Parkanlagen erst nach 1760. 
			
			Er war der  Markgrafentochter Friederike Sophie vorbehalten und wurde zu einem Ort ausschweifender
			höfischer Feste.
			
			Später wurde die Anlage durch einen Landschaftsgarten im englischen Stil erweitert, der sich über
			einen steilen Hang erstreckte, der mit zahlreichen großen Sandsteinblöcken durchsetzt ist und die
			in die Parkgestaltung mit einbezogen wurden. Viele davon sind mit Inschriften versehen, die auf
			geschichtliche oder private Ereignisse hinweisen und die als „Sprechende Steine“ bezeichnet werden.
			
			Nochmals umgestaltet präsentieren sich heute Teile des Gartens im Stil des Historismus, dessen
			prächtige, bunte Teppich- und Fächerbeete des späten 19.Jahrhunderts das Schloss umrahmen.
			
			Von außerordentlicher Gestaltungskraft zeugt die erst in jüngerer Vergangenheit wieder aufgefundene
			und restaurierte barocke Kaskade, die den regelmäßigen Gartenteil mit dem Landschaftsgarten am Hang
			verbindet.
			
			Von besonderer Bedeutung sind die im Park wild wachsenden Orchideen, ebenso wie die schluchtartigen
			Einschnitte des Parks, die auf eine geologische Formation hinweisen, die vor 200 Millionen Jahren hier
			vorherrschte.
			
			Das im Schloss untergebrachte Museum für Gartenkunst ist das derzeit einzige Museum seiner Art in
			Deutschland. Sein Besuch kann empfohlen werden.
			
			Nur Gruppenführungen nach Vereinbarung (ganzjährig möglich)
		
| Führung (2h) | 150,-€ inkl. MWSt | 
			Kombinierbar mit Führungen durch die anderen Anlagen des Bayreuther Rokoko.
			
				Buchung und Kontakt	
			


